Wert und Wandel der Korallen – Ausstellung im Museum Frieda Burda

Nach dem Vorbild der lebendigen Riffe, denen sie nachstreben, haben die Schwestern Margaret und Christine Wertheim ein Kooperatives Installationswert gestaltet, an dem über 20.000 Menschen in fünfzig Städten und Ländern mitwirkten. Kunst, Naturwissenschaft, Mathematik und gemeinschaftliche Praxis kommen zur Synthese in einer Arbeit, in der die Möglichkeiten der Handarbeit ebenso reflektiert sind wie die verborgene Geschicht der Nutzung handwerklicher Technik.

Über Wochen haben sich Schüler*innen der Freien Waldorfschule an diesem Projekt mit viel Engagment beteiligt. Im November wurden die gesammelten Werke an das Museum gesendet und nun können wir die kooperativen Kunstwerke von Margaret und Christine Wertheim im Museum bestaunen.

Die Korallenriffe der Welt sind bedroht
Das Great Barrier Reef, das erste Lebewesen, das aufgrund seiner immensen Größe vom Weltraum aus sichtbar ist, erstreckt sich über 344.000 Quadratkilometer. Doch in den letzten Jahrzehnten sind 60 % dieses maritimen Wunderwerks an Korallenbleiche erkrankt, weite Bereiche des einstmals pulsierenden Lebens sind nun tot. Zu den traditionellen Belastungen durch Überfischung, Tourismus und landwirtschaftliche Abwässer kommen nun noch die Erwärmung der Meere und die Versauerung der Ozeane hinzu, beides Folgen der wirtschaftlichen Übermacht der globalen Petrochemie. Das Projekt „Crochet Coral Reef“ (gehäkeltes Korallenriff) sensibilisiert und regt zum Nachdenken an über diese große anthropogene Krise. Es stellt eine künstlerische Installation dar, die sowohl emotional als auch monumental ist, indem sie die beide Ebenen – die privat ausgeführten und anschließend öffentlich ausgestellten Handarbeiten – eindrucksvoll zusammenführt: Die subjektive Tätigkeit wird transformiert in die kollektive Inszenierung im öffentlichen Raum eines Museums.

Margaret und Christine Wertheim, Baden-Baden Satellite Reef (Detail), Museum Frieder Burda