Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass die Pflegekräfte trotz der harten und extremen Arbeitsbedingungen sich mit großem Herzblut um ihre Patienten kümmern.
Ihre Fürsorge, ihre Pflege und Versorgung, ihre ermutigenden Worte und Gesten in den wohl mit schwersten Stunden für die Menschen, bedeutet für die Patienten und ihren Angehörigen die Welt. Sie geben Halt und Zuversicht, sie schenken Hoffnung und Vertrauen. Trotz der extremen Bedingungen sind sie immer für ihre Patienten aus der Ortenau da, sie halten durch und geben trotz der widrigen Arbeitsbedingungen nicht auf.
Dies machte zwei Freundinnen sehr betroffen. In einem Gespräch ist der Wunsch geboren ein sichtbares Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung zu setzten.
Zwar können wir die aktuellen Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern nicht ändern, wieso aber nicht zumindest die eigenen Möglichkeiten ausschöpfen: Eine Aktion mit vielen unterschiedlichen Menschen aus der Ortenau ins Leben zu rufen, um dem erschöpften Pflegepersonal unseren Dank auszudrücken.“
So gründete sich rasch eine kleine Bürgerinitiative, welche durch die freien Waldorfschule Offenburg und das Montessori Zentrum Ortenau e.V. unterstützt wurde.
In nur knapp zwei Wochen schlossen sich zahlreiche Betriebe und Privatmenschen der Idee an und steuerten Gutscheine für Hotelaufenthalte, Restaurantbesuche, Massagen, Ferien auf dem Bauernhof, Schneeschuhwanderungen oder eine Kutschfahrt bei. „Alleine die Gespräche mit den vielen Unterstützer*innen war eine große Bereicherung! Plötzlich lag wieder Hoffnung in der Luft. Ein Lichtblick, ein Weg raus aus der Angst oder Abwehr, hin zu mehr Menschlichkeit und Zusammenhalt, ein Weg der uns verbindet und uns nicht noch mehr voneinander trennt. Und so wurde aus unserer kleinen Idee eine große Gemeinschaftsaktion der ganzen Region.“
Am Montag den 27. Dezember war es schließlich soweit, zwei reichlich gefüllte Körbe voll Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung wurden den Abteilungsleiter*innen der Intensivstation bzw. Covid-Intensivstation des Ortenauer Klinikums überreicht.
Sowohl die Abteilungsleiter*innen, als auch die Bereichsleitung wirkten sichtlich gerührt und ergriffen von der Initiative aus der Bürgerschaft. Eine Pflegefachkraft fügte hinzu, „gerade in solchen Zeiten wird deutlich, dass es sich bei unserem Beruf nicht nur um einen Beruf, sondern vielmehr um eine Berufung handelt.“ Eine verbindende Dankbarkeit breitete sich aus – die Dankbarkeit aus der Bürgerschaft für den unermüdlichen Einsatz des Teams des Ortenauer Klinikums und die Dankbarkeit des Klinikums gegenüber der Bürgerschaft für ihre Wertschätzung.
Die Dankbarkeit war während der Aktion das verbindende Element, es hat gezeigt, dass wir gemeinsam einen Wege finden können, der uns wieder ein Stück zusammenführt. Und dass aus einem kleinen Wunsch, etwas großes und verbindendes entstehen kann. Getreu dem Motto: „Wir halten zusammen in der Ortenau!“
Foto: Mario Schmidt