Es gehört zu dem, was wir in dieser Zeit lernen müssen:

Aus reinem Vertrauen zu leben, ohne Daseinssicherung,
aus reinem Vertrauen auf die immer gegenwärtige Hilfe der geistigen Welt.
Wahrhaftig, anders geht es heute nicht, wenn der Mut nicht sinken soll.

(Rudolf Steiner 1910)
Bereits zwei Wochen befinden wir uns in dieser außergewöhnlichen und bisher unvorstellbaren Situation. Und doch haben wir uns alle irgendwie bestmöglich auf die Situation eingestellt. Vielerorts funktionierten der Austausch und die Kommunikation über elektronische Mittel zwischen Lehrer-Kolleg*innen und Schüler*innen – teilweise besser als erwartet. Sie als Eltern leisten einen erheblichen Beitrag, die Aufgaben weiterzugeben, zu erklären, nachzuvollziehen, zu korrigieren, zurückzuschicken. Bitte denken Sie daran: niemand erwartet von Ihnen, jetzt der Lehrer Ihrer Kinder zu sein – es ist wichtiger, dass Sie die Verbindung zwischen Lehrer und Kind begleiten, als dass jede Aufgabe zu 100 % erledigt wird.
Ein Stück weit können wir nach zwei Wochen Ausnahmezustand alle stolz auf den Umgang mit dieser Situation sein.

Eine von den vielen Sorgen, die Sie und uns umtreiben, ist die Frage der finanziellen Situation. Wir haben als Schule eine andere Finanzstruktur als viele Unternehmen, aber auch öffentliche Einrichtungen. Wir sind teilweise durch Landes- und städtische Zuschüsse finanziert – dies gibt uns ein wenig finanzielle Sicherheit, gibt uns aber auch in dem meisten Bereichen einen engen Rahmen wie der (Schul-)Betrieb trotz Schulschließung weiterzuführen ist. Wir versuchen dort, wo es möglich ist, Kosten zu reduzieren und haben Rücklagen aufgebaut – auch damit wir Ihnen helfen können, wo es nötig ist. Wenn Ihre Familie also durch diese Situation in finanzielle Schwierigkeiten kommt, haben Sie keine Scheu, sich zu melden. (kurzes Mail an berlage.ursula@waldorfschule-og.de). Wir können derzeit keine pauschale Ermäßigung für alle Eltern machen, wie die Städte es teilweise bei den Kindergärten machen, aber wo es nötig ist, können und wollen wir natürlich schnell und unbürokratisch helfen.

Diese belastende und herausfordernde Situation bringt verschiedenste Strategien der Stressbewältigung zum Vorschein. Das kann den Hausfrieden stark beeinträchtigen und sich von aggressiven Verhalten bis zur Gewalt entwickeln. Für diese Situationen gibt es Notfallnummern, denn es ist keineswegs selten, dass Menschen in ungewohnten Situationen anders reagieren als sonst.
Das Landratsamt Ortenaukreis hat eine neue Hotline Psychologische Beratung Corona eingerichtet. Dort stehen ab sofort von Montag bis Freitag von 9-12 Uhr und 13-16 Uhr erfahrene Expertinnen und Experten der Psychologischen Beratungsstellen für Gespräche und Informationen zur Verfügung. Tel. 07821 91 57 25 57